Die Bücherratte gehört zur Gruppe der Hausratten und stammt von der Papyrusratte ab. Mit der Erfindung des Buchdrucks hat sie sich im 15. Jh. domestiziert und ist seitdem auf der ganzen Welt verbreitet. Einst bevorzugte die Bücherratte gut beheizte Klöster und Abteien. Heute aber ist sie in Bibliotheken oder in Zimmern mit ausreichend gefüllten Bücherregalen anzutreffen. Vorzugsweise zwischen dicken, ledergebundenen Wälzern sucht sie sich ihren Schlupfwinkel und baut dort ihr Nest.

Die Bücherratte ist sowohl tag- als auch nachtaktiv. Als soziales Tier trifft sie sich gerne mit ihren Artgenossen, um sich auszutauschen. Ihr Revier, wo sie emsig Lesestoff sammelt und hortet, verteidigt sie allerdings vehement gegen andere Ratten.

Sie bevorzugt Bedrucktes aus Papier wie z. B. Belletristik oder Lyrik. Als literarischer Allesfresser begnügt sie sich notfalls auch mit leichterer Kost, wie Sach- oder Kochbücher. Die Bücherratte symbolisiert in der Mythologie Intelligenz, Neugier und Wissensdurst.